Die Ziel des Projektes war die Entwicklung eines Titanaluminiumnitrid-basierten (TiAlN) Schichtsystems für Fräswerkzeuge, das die Fräsleistung bzw. die Standzeit der derzeit industriell eingesetzten TiAlN-Schichtsysteme bei der Bearbeitung schwer zerspanbarer Werkstoffe, wie hochwarmfeste Legierungen (u.a. Titan) und rostfreie Stähle, übertrifft. Für die Erreichung dieses Ziels wurden folgende Ansätze verfolgt:
Für einen optimalen Transfer der Ergebnisse in die Industrie erfolgte das experimentelle Vorgehen in enger Kooperation mit dem projektbegleitenden Ausschuss. Die Schichtabscheidung am IWT wurde in einer industriellen Magnetronsputter-Anlage des Typs CemeCon CC800®/9 HiPIMS durchgeführt (Abbildung 1a). Als Substratwerkstoffe dienten der Schnellarbeitsstahl HS6-5-2 (WKN 1.3343) und Wolframcarbid/Cobalt-Hartmetalle (WC/Co) mit Cobaltanteilen von 6 und 12 At.-%. Die Schichtentwicklung und -charakterisierung erfolgte an Scheibenproben. Für die quantitative Bestimmung der Fräsleistung wurden gestrahlte Hartmetall-Wendeschneidplatten (WSP) der Typen HNGJ und XPHT von der Firma Kennametal beschichtet (Abbildung 1b). Durch das Strahlen der WSP mit Aluminiumoxidpartikeln wurde ein WSP-spezifischer Oberflächen-/Kantenzustand zur Schichthaftungsoptimierung eingestellt. Die Frästests wurden bei Kennametal an 42CrMo4 und GGG60 durchgeführt. Als Referenz diente eine von Kennametal industriell eingesetzte TiAlN-Schicht mit einem Ti/Al-Verhältnis von ca. 1:1 und einer Sollschichtdicke von 6 μm.